Mittelmeerkrankheiten

Leishmaniose

Die Krankheit Leishmaniose wird von einer Schmetterlingsmücke übertragen, die vorwiegend im gesamten Mittelmeerraum (Frankreich, Italien, Spanien usw.) heimisch ist.

Die Leishmanie, der Erreger, lässt sich mittels einer Gewebeuntersuchung (z. B. aus Lymphknoten) nachweisen.
Ebenfalls nachgewiesen werden können Antikörper im Blut; dies sind in den Herkunftsländern der Hunde die gängigeren Testmethoden.
Da nicht jeder Hund und nicht zu jedem Zeitpunkt mit Antikörpern reagiert oder zum Teil Antikörper einer andern Krankheit fälschlicherweise als Leishmaniose-Antikörper angesehen werden, sind die Resultate immer ohne Gewähr.
Zudem kann die Inkubationszeit Monate bis Jahre betragen, so dass zum Testzeitpunkt keine Antikörper gefunden werden können.

Ein auf Leishmaniose positiv getesteter Hund ist oder wird nicht zwangsläufig krank, er kann auch nur Träger der Krankheit sein. Es gibt deutlich mehr infizierte als erkrankte Tiere: ca. 80 % der mit Leishmaniose infizierten Hunde zeigen eine schützende Immunreaktion, d. h. sie erkranken nicht, die andern ca. 20 % zeigen eine nicht schützende Immunreaktion und können erkranken.
Infolge von andern Erkrankungen oder Unfällen ist es allerdings auch möglich, dass Hunde mit einer eigentlich schützenden Immunreaktion an Leishmaniose erkranken können. Besonders in den Ländern, in denen die Leishmaniose heimisch ist, scheinen die Hunde eine gewisse Resistenz gegen die Krankheit zu entwickeln. Jeder Hund entwickelt seine eigene individuelle Immunantwort, mehr oder weniger effizient.

Äussere Anzeichen der Leishmaniose können sein:
- Haarverlust, ev. kleine Wunden, vor allem um Augen und Schnauze
- Ausgefranste Ohrränder mit Schuppenbildung
- Auffällig lange Krallen
- Apathie
- Gewichtsverlust bei normalem Appetit
- Nasenbluten
- Lahmheit

Von der Leishmaniose können aber auch innere Organe wie die Leber und die Nieren betroffen sein. Für die Prognose ist es wichtig zu wissen, ob diese Organe bereits eine Schädigung erfahren haben.

Der Verlauf der Leishmaniose ist nicht voraussehbar.
Ein Leishmaniose positiver Hund kann ebenso alt werden, wie ein gesunder Hund, die Krankheit kann aber auch zum Tod führen.
Krankheiten oder Gebrechen lassen sich jedoch bei keinem Lebewesen voraussagen – Zuchthunde und Tierschutzhunde, ob aus dem In- oder Ausland, können erkranken, angeborene, aber noch nicht erkannte Defekte haben, oder verunfallen.
Zur Behandlung von Leishmaniose positiven Hunden gibt es verschiedene und gute Therapiemöglichkeiten und auch Aufbaupräparate, die das Immunsystem stärken.

Wichtig:

- Die Leishmaniose kann weder direkt von Hund zu Hund (oder zu einem andern Tier) noch von Hund zu Mensch übertragen werden.

- In der Epidemiologie scheinen Hunde ohne Symptome oder Langzeit behandelte Hunde keine Rolle zu spielen.

- Lieber einmal zu viel als zu wenig den Tierarzt aufsuchen, wenn der Hund Anzeichen hat, die auf Leishmaniose hindeuten könnten.

- Bereits mit günstigen Medikamenten (Allopurinol, je nach Grösse des Hundes max. Fr. 15.- monatlich) kann die Leishmaniose gut unter Kontrolle
gehalten werden.

- Ein möglichst stressfreies Leben und eine gesunde, purinarme Ernährung wirken auf die Gesundheit des Hundes begünstigend.

- Auch ein schon vorhandener gesunder Hund kann im Mittelmeerraum von einer Schmetterlingsmücke gestochen werden!
Prävention: Für Ferien im Mittelmeerraum ist der Hund unbedingt mit einem Schutz gegen Schmetterlingsmücken auszurüsten (Scalibor Halsband,
Advantix Pipette, Exspot Pipette; alles ausschliesslich beim Tierarzt erhältlich).
Ebenfalls kann der Hund gegen Leishmaniose geimpft werden. Hier ist allerdings zuerst ein Leishmaniosetest angesagt – ist das Ergebnis negativ,
kann geimpft werden.
Mit der Impfung ist die Gefahr einer Infektion etwa 4 Mal kleiner als ohne Impfung, d. h. der Schutz beträgt um die 70 %.


Wir können in der Bern und Umgebung zwei Tierärztinnen empfehlen, die gerne und kompetent zu Fragen betreffend Leishmaniose Auskunft geben.
Ebenfalls sind Adoptanten von Hunden mit Leishmaniose bereit, über ihre Erfahrungen zu sprechen und Tipps zu geben.
Die entsprechenden Kontaktdaten geben wir Ihnen gerne.